Blickt man in die Zukunft, sollen in gut zehn Jahren bis zu 15 Millionen E-Autos auf unseren Straßen unterwegs sein. Infolgedessen wird es unausweichlich auch zu Unfällen und/oder Bränden mit sogenannten Hochvoltfahrzeugen kommen.
Für die Einsatzkräfte entstehen somit neue Risiken, mit denen sie lernen müssen umzugehen – ein brennendes E-Fahrzeug muss anders gelöscht werden als ein herkömmlicher Verbrenner.
Um dieses Wissen den Einsatzkräften der Feuerwehren im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge näher zu bringen, hat sich die Kreisbrandinspektion dazu entschlossen einen Partner mit an Bord zu holen. Mit dem Unternehmen Q4Flo aus Maulbronn haben wir einen kompetenten Partner gefunden.
Im ersten Schritt wurden bereits rund 50 Einsatzkräfte in Theorie (Online-Schulung) im Umgang mit havarierten E-Fahrzeugen geschult. Dieser theoretische Teil ist in drei Abschnitte gegliedert und dauerte jeweils 90 Minuten.
Um den Einsatzkräften nun auch in der Praxis den Umgang mit havarierten E-Fahrzeugen näher zu bringen, fand bei der FF Selb der Lehrgang „Praxistraining am E-Schulungsfahrzeug“ statt. An dieser Ausbildung mit Daniel Rothmaier und Christian Kern von Q4Flo nahmen 32 Kameraden aus dem gesamten Landkreis teil, unter ihnen auch Kreisbrandrat Wieland Schletz.
Für die Übung stand ein Fahrzeug zur Verfügung, das allerdings kein richtiges E-Fahrzeug ist, sondern mit einer Dummy-Batterie ausgestattet ist. Zusätzlich lässt sich das Übungsfahrzeug per App steuern – es kann Rauch, Wärme oder unangenehme Gerüche austreten lassen, um den Teilnehmern so realistische Übungsszenarien darstellen zu können. Es wurden somit die Voraussetzungen geschaffen, diverse Einsatzszenarien beüben zu können - von einfachen Auffahrunfällen bis hin zu schweren Bränden.
Etwaige vorhandene Ängste bei Einsätzen im Umgang mit E-Fahrzeugen konnten ausgeräumt werden und die Einsatzkräfte sehen sich für künftige Einsatzszenarien gut vorbereitet!